12.06.2023

BAUEN FÜRS SAUBERE WASSER

In Wetzikon wird die Abwasserreinigungsanlage Flos ausgebaut. In mehreren Etappen führt die Bereuter Baugrubentechnik AG die dafür notwendigen Tief- und Spezialtiefbauarbeiten aus.

Repo BGT


Bei einem Baustellenbesuch Anfang Mai regnet es so heftig, dass sich in der Baugrube bei der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Flos in Wetzikon stellenweise das Wasser in Tümpeln sammelt. An effiziente Tiefbauarbeiten ist unter diesen Umständen nicht zu denken. BGT-Bauführer und Kalkulator Markus Vanoni steht mit Polier Manuel Carvalho am Baugrubenrand und bespricht die Situation. «In den kommenden Wochen bauen wir weitere Zugpfähle unter den künftigen Klärbecken in den Baugrund ein. Parallel dazu geht es an die Sohlenarbeit», sagt Vanoni. Polier Carvalho nickt. «Wir sind gut im Zeitplan. Da können wir einen Regentag wie heute verschmerzen», sagt er. Die BGT-Mannschaft führt seit Herbst 2022 die Tief- und Spezialtiefbauarbeiten für die Erweiterung der ARA Flos in Wetzikon aus. 


ARA wächst mit Bevölkerung 

Der Ausbau der ARA, die 1961 in Betrieb genommen und 2001 letztmals erweitert wurde, drängt sich auf, weil die Bevölkerung Wetzikons stetig wächst. Der aktuelle Ausbauschritt orientiert sich an der erwarteten Bevölkerungszunahme bis ins Jahr 2040. Um den scharfen Bedingungen für die Abwasserreinigung zu genügen, wird gleichzeitig mit dem Ausbau auch modernisiert. «Die bestehenden Becken der ARA bleiben erhalten und werden um zwei Reinigungsstrassen und ein Zulaufbauwerk erweitert, die gesamte mechanische Reinigung wird ersetzt. Die Schlammbehandlung wird ergänzt und die Filterfläche erhöht», heisst es in einem Beschrieb der Gemeinde Wetzikon. 


Erste Tiefbau-Etappe 

In einer ersten Etappe erstellt die BGT südlich der bestehenden Anlage eine Baugrube für die neue mechanische Reinigung. Die Grube wird von einer Spundwand gesichert und abgedichtet. «Der Untergrund weist wasserführende Schichten auf. Zudem ging man in der Planungsphase davon aus, dass wir bei den Grubenarbeiten auf Grundwasser stossen», erklärt Vanoni. Letzteres habe sich in der Ausführung glücklicherweise nicht bestätigt, die Baugrube sei – von Regentagen abgesehen – praktisch trocken. Für die Erstellung der Spundwand zog die BGT ein Partnerunternehmen bei. Dennoch war das Bereuter-Team gefordert: Der Baugrund war ab rund acht Metern Tiefe so hart, dass vorgebohrt werden musste, um die Spundwandbohlen einvibrieren zu können. «Bei einem Baugrubenumfang von gut 200 Metern waren dafür über 400 Bohrungen nötig», rechnet Vanoni vor. Nochmals knapp 240 Bohrungen waren fällig, um die Spundwand horizontal zu verankern.

Bis zu 19 Meter reichen die Zuganker schräg in den umgebenden Grund. «Bei vier bis fünf Ankern pro Tag zog sich auch diese Arbeit über Monate hin», sagt Polier Carvalho. Ankerbohrungen sind auf BGT-Baustellen tägliches Brot. Um die Arbeit zu erleichtern, kam auf der ARA-Baustelle zu Testzwecken ein kleiner Spezialbagger zum Einsatz, mit dem die schweren Bohrrohre ins Bohrgerät eingesetzt werden können. Bauführer Vanoni ist überzeugt: «Die Maschine trägt zum Gesundheitsschutz auf unseren Baustellen bei und erhöht zugleich die Effizienz». Nach den Ankerarbeiten und parallel zum fortschreitenden Aushub (gesamthaft 29’900 m3) baut das BGT-Team gesamthaft 54 Zugpfähle unter den künftigen Wasserbecken ein. Sie verhindern, dass die Becken später vom Grundwasser aufgetrieben werden, wenn sie leer sind. Im Verlaufe des Junis soll diese erste Tiefbau-Etappe abgeschlossen sein. In weiteren, teils noch zu beschliessenden Etappen erstellt das BGT-Team nördlich der bestehenden Anlage eine weitere Baugrube.

Darin werden neue Anlagen für die Filtration sowie die Restwärmenutzung aufgebaut. Abschliessend folgt der Anschluss der neuen ARA-Becken an den kleinen Aabach auf der anderen Seite der vielbefahrenen Zürcherstrasse. Bauführer Vanoni zieht ein positives Zwischenfazit. «Wir führen ein komplexes Projekt aus, das uns in fast allen Bereichen unseres Dienstleistungsspektrums fordert», sagt er. Die Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft, der Bauleitung sowie den anderen involvierten Unternehmungen laufe so gut, dass er zuversichtlich auf die folgenden Etappen blicke. 


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