13.09.2022


SICHERN UND GRABEN VOR PUBLIKUM

Auf dem Zürichberg bereitete die Bereuter Baugrubentechnik AG den Boden für einen Mehrfamilienhaus-Neubau. Viel Publikum und ein anforderungsreiches Baustellenumfeld forderten das Team.

«Lueg emal wie krass!», ruft der Primarschüler den Kollegen zu. Von der Tramhaltestelle zuoberst auf dem Zürichberg ist seine Klasse auf dem Weg zum Zoo. 200 Meter vor der Eingangspforte befindet sich linkerhand ein Bauplatz, auf dem Männer der Bereuter Baugrubentechnik AG die Grube für einen Neubau sichern und ausheben. Ein Mitarbeiter steht mit vermummtem Kopf und der fauchenden Spritzbeton-Lanze in den Händen vor einem Rühlwandabschnitt. Das etwas martialische Bild, das er dabei abgibt, regt die Fantasie der ABC-Schützen an. «Alte, wie en Raketenwerfer!», posaunt einer. «Eher wie en Füürwehrmaa», meint die Lehrerin.
Seit dem Frühling sind die Tiefbauer der Bereuter-Gruppe auf der gut frequentierten Baustelle tätig. «Insbesondere an den schulfreien Mittwochnachmittagen reisst der Menschenstrom vor der Zufahrt praktisch nie ab», sagt Bauführer Fabian Simione. Während sich die Bauleute über staunende Kinderaugen freuen, ist das hohe Fussgängeraufkommen für die zu- und wegfahrenden Chauffeure eine grosse Herausforderung.

Stärkere seitliche Abschlüsse
Auf dem Grundstück neben dem Friedhof Fluntern stand bis Anfang Jahr ein kleines Einfamilienhaus aus den 1930er-Jahren, umgeben von Bäumen, Büschen und wuchernden Sträuchern. Nun wird es ersetzt durch ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus mit Split-Level-Geschossen.
Nachdem Anfang Jahr die nötige Schadstoffsanierung im Gebäude ausgeführt war, konnte das vierköpfige BGT-Team mit dem Rückbau und schliesslich mit dem Voraushub sowie den Sicherungsarbeiten beginnen. Zur Sicherung des rückwärtigen Baugrubenabschlusses reichte eine Baumeisterrühlwand mit Berme und rund 100 Quadratmetern Spritzbetonfläche aus. Oberhalb der Berme positionierte der zuständige Geologe ein Inklinometer, das Hangverschiebungen umgehend anzeigen würde. Seitlich erstellten die Spezialtiefbauer Rühlwandabschnitte mit insgesamt 40 Stahlträgern, ebenfalls mit Spritzbeton ausgefacht. In den Eckbereichen sind sie verstärkt durch Longarinen, Eck- und Schrägspriesse. «Die Grubensicherung ist seitlich aufwendiger, weil beidseitig Zufahrtsstrassen unmittelbar entlang der Parzellengrenzen verlaufen und dahinter direkt Gebäude anschliessen», erklärt Simione. Auch die Rühlwände werden (geodätisch) überwacht.
Beim Baustellenbesuch Mitte Juni sind die Grubensicherungsarbeiten praktisch abgeschlossen. Im hinteren Teil laufen bereits die Vorbereitungsarbeiten für den Sohleneinbau, im vorderen Teil führt eine Drittfirma zunächst Erdsondenbohrungen aus, bevor zwei Erdbauer der BGT auf den Platz zurückkehren, um die Arbeiten abzuschliessen.
Die Baugrubentiefe beträgt rund vier Meter. Der Niveauunterschied auf dem nach hinten leicht ansteigenden Grundstück wird durch einen Absatz von rund zwei Metern ausgeglichen. Dieser Niveau-Unterschied wird vom künftigen Gebäude aufgenommen und vom UG bis in die oberste Etage durch verschobene Geschossebenen weitergeführt.

Gemeinsam effizient
Nicht nur das Tiefbau-Los, sondern auch der Hochbau wurde an die Bereuter-Gruppe vergeben. Das schafft die Möglichkeit enger interner Absprachen. So ziehen die Tiefbauer beispielsweise im Auftrag ihrer Hochbau-Kollegen die Gräben für die Kanalisation. «Mit unseren grossen Maschinen können wir die Gräben speditiver ausführen. Zugleich können wir Mehraufwand verhindern, indem wir die Kanalisationsgräben beim Sohleneinbau bereits berücksichtigen», erklärt Simione. Es sind Effekte wie diese, die es für Kunden attraktiv machen, ganze Auftragspakete an die Bereuter-Gruppe zu vergeben.
Im August stellte das BGT-Team die Baugrube auf dem Zürichberg fertig. Seither können passierende Schulkinder bestaunen, wie rasant ein Neubau in die Höhe wächst.