14.06.2022


«WIR MACHEN AUS VAGEN IDEEN REALITÄT»

Im Herbst 2020 startete in der Bereuter Totalunternehmung der Aufbau des neuen Geschäftsbereichs Sonderbau-Projekte. Bereichsleiter Roger Kornmayer erzählt, wie sein Team mit den Folgen der Pandemie kämpft – und trotzdem Vollgas gibt.

Gut anderthalb Jahre ist es her, seit Roger Kornmayer bei der Bereuter Totalunternehmung AG an der Juchstrasse sein Büro bezogen hat. Der international erfahrene Spezialist für temporäre und modulare Sonderbauten hängte Bilder an die Wände von früheren Projekten: Strukturen für Festspiele, Weltausstellungen, Corporate Events und Showrooms in allen Ecken der Welt. Sie waren Erinnerung und zugleich Motivation für den neuen Geschäftsbereich Sonderbau-Projekte, den sich Kornmayer mit seinem Team um Christoph Gaiser und Juliane Barnikol aufzubauen vornahm. Inmitten der Corona-Pandemie zeichnete sich jedoch von Anfang an ab: Der Markt um Messen, Events und Ausstellungen würde noch eine ganze Weile schockgefroren bleiben.

Flexibel einsetzbar
Heute blickt Kornmayer mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die Startphase seines Bereichs Sonderbau-Projekte zurück. Weinend, weil das Geschäft für temporäre Spezialbauten aufgrund der Pandemie noch längerfristiger erstarrte, als man 2020 annahm. Lachend, weil es seinem Team gelungen ist, abseits von Sonderbauten Aufgaben zu übernehmen und Projekte anzustossen, mit denen das Unternehmen Geld verdienen und Kosten decken kann. Das ging, weil die Leistungen, die im Sonderbau und im klassischen TU-Geschäft erbracht werden, weitgehend dieselben sind. «Wir übernehmen umfassende Verantwortung für die bauliche Realisierung von Ideen», erklärt Kornmayer.
Dadurch sei es von Anfang an möglich gewesen, sein Team nahtlos in die Unternehmung und in laufende Bereuter-Projekte zu integrieren: Christoph Gaiser übernahm die Projektleitung von Taxus, dem Umbau eines denkmalgeschützten Bauernhauses sowie dem Neubau eines Doppeleinfamilienhauses in Tagelswangen. Und Juliane Barnikol brachte ihre Kompetenzen als Juristin und Contract Managerin sowohl in der Totalunternehmung, als auch in der Bereuter-Gruppe ein. Kornmayer seinerseits sorgte beispielsweise als Projektmanager beim Umbau der Axpo-Biogasanlage aktiv dafür, dass aus einzelnen Losen ein Gesamtleistungspaket geschnürt werden konnte, das sich für den Kunden sowie für mehrere Firmen der Bereuter-Gruppe lohnte. «Auf diese Weise konnten wir in den letzten eineinhalb Jahren sicher zeigen, dass wir nützlich, flexibel und rentabel einsetzbar sind, obwohl im Sonderbau-Markt Flaute herrschte», sagt Kornmayer.

Aktiv und motiviert
Nebst diesen Tätigkeiten betrieb er mit seinem Team grossen Aufwand, um auf sich aufmerksam zu machen. Etwa mit Wettbewerbsteilnahmen. Mit einem bemerkenswerten 40 Millionen-Projekt für den Neubau der Messe- und Eventhalle Chur setzte sich das Bereuter-Team in der Präqualifikationsphase gegen landesweite Konkurrenz durch, wurde in der Endausmarchung diesen Januar jedoch ausgestochen. «Das war schon eine Enttäuschung», sagt Kornmayer. Zu sehen, was für ein innovatives und qualitativ hochwertiges Projekt das kleine Kernteam zusammenbrachte, sei aber zugleich sehr motivierend gewesen.
In den vergangenen eineinhalb Jahren hat er mit seinem Team rund zehn Offerten im Bereich modularer Schulhäuser erarbeitet und eingegeben. Dies primär, um den Markt kennen zu lernen. Aber man werde dranbleiben, zumal noch eine vielversprechende Eingabe offen sei.
Daneben laufen zahlreiche Gespräche und Vorprojekte, aus denen schöne Projekte hervorgehen könnten. «Neben der Arbeit, die wir für reguläre Bereuter-Projekte leisten, sind wir also aktiv und voll motiviert, um veritable Sonderbauprojekte zu akquirieren», sagt Kornmayer. Dies schweizweit und in unterschiedlichen Massstäben, von der Projektleitung für Drittprojekte bis hin zu Eigenentwicklungen in Millionenhöhe.

Kompetenz und Netzwerk
Das Marktumfeld aber bleibt schwierig. Mit dem Ukraine-Krieg und dessen Folgen sowie der Unsicherheit, ob und in welcher Ausprägung im Herbst Corona-Restriktionen wieder Thema werden, bleibt die Zurückhaltung für grössere Investitionen im Bereich Event, Messe und Ausstellung bestehen. Kornmayer ist hier Realist: «Es ist derzeit unmöglich, Aussagen über die künftige Entwicklung des Marktes zu machen», sagt er, bleibt aber trotzdem optimistisch und voller Tatendrang: «Ich weiss, dass wir in Projekten, die ein bisschen vom Üblichen abweichen, absolute Spitzenleistungen erbringen können, die für alle Beteiligten Vorteile bieten. Mit diesem Potenzial und den grossen Akquise-Anstrengungen werden wir intern und extern Projekte anstossen und anziehen können, die uns und der Unternehmung Freude bereiten werden.»
Doch warum soll man sich als Kunde überhaupt bei Roger Kornmayer und seinem Team des Bereichs Sonderbau-Projekte melden? «Letztlich ist es ganz einfach: Wann immer jemand mit einem baulichen Vorhaben konfrontiert ist, von dem er nicht so recht weiss, ob und wie es realisierbar ist, würde ich mir wünschen, dass er oder sie uns kontaktiert. Dies, weil wir den Ruf haben, aus vagen Ideen Realität werden zu lassen.»