13.09.2024

BAUR TREIBT PALMEUMBAU VORAN


Die Stiftung zur Palme baut in mehreren Teilprojekten ihren Standort beim Bahnhof Pfäffikon um. Die Baur & Cie AG führt in mehreren Etappen Rück- und Umbauarbeiten aus.


Im Erdgeschoss des Hauses «1980» ist es laut. Eine Wandsäge fährt vertikal durch eine Betonwand. Die Wand wird verkürzt, um Platz für das neue Treppenhaus zu schaffen. Zwei Ecken weiter bespricht Artan Lumani, Polier der Baur & Cie AG, mit Praktikant Nick Kim Nguyen den Bewehrungsplan einer kleinen Verbindungstreppe. Mit aufgesetzten Gehörschützern und lauter Stimme erklärt er dem künftigen Maurer-Lernenden, worauf er beim Anordnen der Eisen achten muss. Dieser nickt und macht sich ans Werk. Auf dem Weg zum Poliercontainer tauscht sich Artan kurz mit dem Kranführer über die weiteren Arbeiten aus. Dann trifft er sich mit Baur-Geschäftsführer Pascal Hofer, der das Umbauprojekt als Bauführer betreut. Die Stimmung ist entspannt: Es läuft gut! 

Das Projekt, das die Stiftung zur Palme unter dem Namen «Palme futura» direkt beim Bahnhof Pfäffikon umsetzt, besteht aus zwei Umbauten und einem Neubau. Das Team um Pascal und Artan ist involviert in die Umbauten der zwei bestehenden Häuser «1980» und «1900» – benannt jeweils nach ihrem Baujahr. «Die Rück- und Neubauarbeiten in den zwei Häusern wurden als separate Lose ausgeschrieben. Wir haben im Haus «1980» die Aufträge für Rückbau und Baumeisterarbeiten erhalten, im Haus «1900» nur jenen für die Baumeisterarbeiten», erklärt Pascal. 


Rückbau – Neubau - Rückbau

Als das Baur-Team im April auf den Platz kam, waren die Rückbauarbeiten im Haus «1900» bereits ausgeführt. Die sichtbar gewordene Tragstruktur erforderte eine Neubeurteilung durch die Planer, was den Start des Wiederaufbaus verzögerte. Deshalb konzentrierten sich die Umbau-Profis der Bereuter-Gruppe bis in den Sommer hinein auf das Haus «1980». Nach tiefgreifenden Rückbauarbeiten wird dieses um ein Vollgeschoss aufgestockt und durch ein neues Treppenhaus vom UG bis ins 2. OG erschlossen. Auch in diesem Gebäude gibt die Statik den Takt vor: «Aus statischen Gründen erfolgte der Rückbau etappiert. Parallel zur ersten Rückbauetappe mauerten wir bereits neue Wände auf, um die Tragstruktur zu stabilisieren. Erst danach konnte der Rückbau weitergeführt werden, wiederum gefolgt von Maurerarbeiten», beschreibt Polier Artan. Sein Team kümmert sich im Projekt um die Maurer- und Betonarbeiten. Den Rückbau leistet aus Kapazitätsgründen eine Drittfirma, er ist beim Baustellenbesuch vor den Sommerferien weit fortgeschritten. Das Dachgeschoss unter dem einst über fünf Meter hoch aufragenden Holz-Giebeldach ist verschwunden. Die ursprüngliche Höhe wird noch angedeutet durch ein mächtiges Notdach, welches das Gebäude überspannt. Dieses schützt die Liftanlage sowie die Elektro-Technikzentrale nach dem Abbau des Dachs vor Witterungseinflüssen. «In dem nassen Frühling und Frühsommer war das sicher eine gute Idee», betont Artan. 



Haus hält Überraschungen bereit

Das Notdach wird – so praktisch es ist – spätestens beim Einbau der vorfabrizierten Treppen in den neuen Erschliessungskern zum Hindernis. «Um die Treppenelemente mit dem Kran ‹einfliegen› zu können, werden wir das Notdach teilweise entfernen und umgehend wieder schliessen müssen», sagt Pascal. Man werde sich für diese Arbeit einen trockenen Tag auswählen müssen. Nebst planbaren Herausforderungen ist das Baur-Team im Palme-Projekt auch mit Überraschungen konfrontiert. Die alten Pläne stimmten nicht überall mit der Realität überein, sagt Artan. «So trafen wir auf Mauern, die gemäss Plan einschalig und 25 Zentimeter dick sein sollten, die sich jedoch als zweischaliges und 50 Zentimeter dickes Mauerwerk erwiesen.» Damit müsse man im Umbau einfach umgehen können, sagt der Polier und lobt: «Die Zusammenarbeit mit der Bauleitung funktioniert sehr gut. Das hilft, um mit solchen Überraschungen gut klarzukommen. » Überhaupt ist Artan mit seinem ersten Projekt im Team Baur sehr zufrieden: «Ich glaube, ich habe hier einen guten Start erwischt. Es darf gerne so weitergehen», sagt er. 

Der weitere Arbeits- und Zeitplan steht zum Zeitpunkt des Baustellenbesuchs noch nicht lückenlos fest. «Klar ist, dass wir Rohbauarbeiten im Haus «1980» bis Ende September abschliessen», sagt Artan. Bis dahin dürften die Umbaupläne für das benachbarte Haus «1900» vorliegen und die entsprechenden Arbeiten anlaufen. «Es ist noch nicht ganz klar, wie unser Ablauf im zweiten Haus aussieht. Sicher ist, dass wir die Arbeit punktgenau abliefern werden», betont Polier Artan.