08.03.2023

Grube für Wohnbauten der nächsten Generation

In Volketswil baut die Bereuter Baugrubentechnik AG drei Mehrfamilienhäuser und eine Tiefgarage zurück. Die 60 Jahre alten Bauten wurden von den damaligen Bereuter-Baumeistern erstellt.

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Ein paar Minuten lang ist es ruhig auf dem Bauplatz an der Grindelstrasse in Volketswil. Der 70-Tonnen-Bagger streckt seinen Ausleger aus, damit der aufgebotene Servicetechniker beidseitig die Lager der Hydraulikzylinder schmieren kann. Maschinist Antonio erkannte mitten im tosenden Rückbaulärm ein gierendes Geräusch am Ausleger. Der Techniker lokalisierte die Quelle, hantierte mit der Fettpresse und streckt nun den Daumen in die Höhe. «Wieder wie neu!», lacht er. Antonio startet den Bagger und bringt sich wieder in Arbeitsposition. Einen Augenblick später rumpeln am angebissenen Altbau wieder Brocken von Beton und Mauerwerk in die Tiefe.

Drei neue Mehrfamilienhäuser

«Wir haben hier den Auftrag, drei Mehrfamilienhäuser sowie eine Tiefgarage abzubrechen und schliesslich die Baugrube für die Neubebauung zu erstellen», erklärt Fabian Simione, Bauführer der Bereuter Baugrubentechnik AG (BGT). Sein Team ist seit Ende November vor Ort – und trägt zu einem Generationen überdauernden Kreislauf bei: «Die Altbauten stammen aus den 1960er-Jahren. Sie wurden von den damaligen Bereuter-Hochbauern erstellt. 60 Jahre später bauen wir Bereuter-Tiefbauer sie zurück und kümmern uns darum, dass das Abbruchmaterial sauber getrennt, rezykliert und wieder eingesetzt wird», so Simione. Anstelle der Altbauten werden drei moderne Mehrfamilienhäuser mit knapp 40 Wohnungen und einer neuen Tiefgarage erstellt. Die Geologie vor Ort ist anspruchsvoll. «Nach einer lehmigen, tönernen Schicht folgt ab ca. 1,5 bis 2 Metern unter Terrain Sand, der stark wasserführend ist», erklärt der Bauführer. Um die bis zu 4,5 Meter tiefe Baugrube verlässlich zu sichern und abzudichten, wird reihum eine Spundwand erstellt. Diese reiche ein gutes Stück tiefer als die Baugrubensohle, wodurch ein Grundbruch verhindert werden könne. Ergänzend zur Spundwand wird ein Wellpoint-System eingesetzt, das durch eine Vakuumpumpe den Grundwasserspiegel innerhalb der Baugrube absenkt.


Viel Betrieb auf dem Platz

«Nebst der Geologie bildet die Koordination mehrerer Unternehmungen eine zusätzliche Herausforderung», betont Simione. Für den Baugrubenabschluss sowie das Wellpoint-System spannt die BGT mit einer Partnerfirma zusammen. Parallel zu diesen Arbeiten kommt eine Firma auf den Platz, um Erdsondenbohrungen auszuführen, kurz davor stösst auch ein Strassenbauer dazu, um in dem fordernden Boden eine Kanalisation umzulegen. «Alle beteiligten Firmen leisten Arbeiten, bei denen potenziell Unvorhergesehenes auftreten kann. Sie alle verfolgen gleichzeitig das Ziel, ihre Arbeiten effizient und möglichst ohne Unterbruch auszuführen. Das gelingt nur mit einem sehr guten und vorausschauenden Austausch», sagt Simione. Bis Mitte März schliesst das BGT-Team auf dem Bauplatz an der Grindelstrasse die Rückbauarbeiten ab und erstellt schliesslich ein Planum, auf dem die schweren Maschinen solide stehen können, die für den Einbau des Baugrubenabschlusses sowie für die laufenden Erdsondenbohrungen benötigt werden. Daraufhin werden knapp 10‘000 Kubikmeter Gesamtaushub ausgehoben. Die entstehende Grube bildet schliesslich die Grundlage für eine nächste Generation von Wohnbauten.