07.03.2022


SIE JONGLIERT MIT ADMINISTRATION UND SOCIAL-MEDIA

Als Laura Bless 2017 ihre Lehre als Kauffrau bei der Bereuter-Gruppe antrat, war sie bereits 22 Jahre alt. Heute unterstützt sie als Assistentin des Geschäftsführers den administrativen Betrieb der Bereuter Bau AG. Und orchestriert die Social-Media-Kanäle der Gruppe.

Am 23. August 2021 erhielten die Postings der Bereuter-Gruppe auf Facebook und Instagram überdurchschnittlich viele Likes. Es war der Tag, an dem Laura Bless den Kopf hinter den Social-Media-Accounts des Unternehmens präsentierte: ihren eigenen. Nebst dutzendweise Daumenhochs und Instagram-Herzchen erntete sie für ihren «face reveal» sogar ein Kompliment eines Mitbewerbers. «Weiter so, du machst das super», lobte der Eberhard-Instagrammer.

Zu diesem Zeitpunkt sass Laura bereits seit einem Jahr an den Schalthebeln der Bereuter-Accounts. «Als mich Adrian Thomann damals fragte, ob ich die Aufgabe übernehmen wolle, musste ich nicht zweimal überlegen», sagt sie.

Was mit lockeren gelegentlichen Postings begann, hat sich mittlerweile zu einer handfesten Aufgabe entwickelt, die viel Kreativität und noch mehr Vorbereitung erfordert. «Unser Ziel ist es, unsere Social-Media-Plattformen wöchentlich mindestens mit drei attraktiven Postings zu bespielen», erklärt Laura. Ideen entwickeln, Fotos organisieren, Informationen einfordern: Was simpel klingt, sei im hektischen Baualltag nicht ohne.

Dies umso mehr, als die Betreuung der Social-Media-Kanäle nur Lauras berufliche Nebenbeschäftigung ist. «Hauptamtlich» ist die 27-Jährige als Assistentin des Geschäftsführers der Bereuter Bau AG tätig. Sie unterstützt Chef Marcel Tanner, die Bauführer und insbesondere die Kalkulation bei administrativen und organisatorischen Tätigkeiten. «Ich übernehme ein breites und abwechslungsreiches Feld von Aufgaben, das vom Einholen notwendiger Informationen über die Vorbereitung von Offerten und das Erfassen von Abrechnungen bis hin zu allgemeinen Sekretariatsarbeiten reicht», erklärt sie. Diese füllen Lauras Arbeitstage weitgehend aus. Social-Media sowie die organisatorische Unterstützung bei Veranstaltungen und Marketing-Aktivitäten der Gruppe kommen noch obendrauf. Laura stört das nicht. «Ich mag es, wenn immer etwas los ist», sagt sie.

Zur Bereuter-Gruppe fand Laura auf einem üblichen Weg, aber zu einem nicht ganz üblichen Zeitpunkt: Denn als sie im Sommer 2017 ihre Berufslehre als Kauffrau in Hegnau antrat, war sie mit 22 Jahren deutlich älter als die übrigen Erstlehrjahr-Stifte. Sie hatte nach der Sek die Fachmittelschule angehängt und wollte schliesslich Kindergärtnerin werden. «Im Studium an der Pädagogischen Hochschule realisierte ich aber, dass ich noch nicht bereit war, Verantwortung für so viele Kinder zu übernehmen», schildert Laura. Sie brach das Studium ab und entschied, mit einer KV-Lehre eine berufliche Basis zu legen, die ihr später verschiedenste Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. «Das war mir wichtig, denn ich kann mir nicht vorstellen, ein Berufsleben lang dieselbe Tätigkeit auszuüben», sagt Laura.

Mit 22 Jahren eine KV-Lehrstelle zu finden, erwies sich als schwierige Aufgabe. Laura erzählt, dass sie «brutal viele» Bewerbungen schreiben musste. Eine davon ging an die Bereuter-Gruppe. «Als ich schon fast die Hoffnung auf eine Lehrstelle aufgegeben hatte, erhielt ich vom Unternehmen die Einladung für einen Schnuppertag», erinnert sie sich. Dieser Schnuppertag sei erfreulich verlaufen. Die Leute, die Tätigkeiten, alles habe gepasst. «Auf dem Heimweg sagte ich mir deshalb: Das ist es!» Ein paar Wochen später unterschrieb sie den Lehrvertrag.

Die drei Lehrjahre gingen ihr leicht von der Hand. Wohl musste sie praktische Arbeiten einüben und für die Schule lernen. Als Absolventin der Fachmittelschule hatte sie jedoch den Vorteil, dass der Schulstoff in den allgemeinbildenden Fächern für sie grösstenteils Repetition war. «Ich hatte eine entspannte Lehrzeit, in der ich richtig aufblühte», sagt Laura.

Das blieb bei den Firmen der Bereuter-Gruppe nicht unbemerkt. Bereits im zweiten Lehrjahr erhielt sie aus der Bereuter Bau AG die Anfrage, ob sie nach dem Lehrabschluss an einer Assistenzstelle interessiert wäre. Bis zum Lehrabschluss kamen Angebote von zwei weiteren Bereuter-Firmen hinzu, so dass Laura schliesslich auswählen konnte. Das Unternehmen nach dem Lehrabschluss zu verlassen, habe sie sich nie überlegt. Sowohl Firma als auch Branche seien ihr mittlerweile ans Herz gewachsen. Sie entschied sich für den Job im Hochbau.

Laura gefällt, wo sie sich hingearbeitet hat. Dennoch bleibt ihr die Weiterentwicklung wichtig. Im vergangenen Jahr absolvierte sie eine Weiterbildung zur Sachbearbeiterin Marketing und Verkauf. Mittelfristig visiert sie die Weiterbildung als Direktionsassistentin an. Voraussetzung dafür sind mehrere Jahre Praxiserfahrung als Assistentin, die Laura nun sammelt.

Vorab aber drehen sich ihre Gedanken um ihr erstes Kind, das im Sommer zur Welt kommt. Sie freue sich auf die Erfahrungen der kommenden Monate. Gleichzeitig gehen ihre Gedanken schon über die Babypause hinaus. «Für mich ist klar, dass ich in einem reduzierten Pensum arbeitstätig bleiben möchte.» Vonseiten der Bereuter-Gruppe habe sie die Zusage erhalten, dass diese Möglichkeit bestehe. Wann, wo und mit welchen Aufgabenbereichen sei noch offen. «Der Zeitpunkt, um konkrete Pläne zu schmieden, kommt schon. Zunächst einmal aber wird mein Leben ein bisschen auf den Kopf gestellt», sagt sie.