13.09.2024
ZU GAST IN DEN BEREUTER-HOTELS
Im Hotel Tilia in Uster sowie im Hotel Rubus in Effretikon empfängt die Bereuter Gastro AG Business- und Privatgäste aus der ganzen Welt. Mit Leidenschaft engagiert sich das Team dafür, täglich neu zu überzeugen.
Mittwochmorgen im Hotel Tilia. Patricia klopft an die Tür des Zimmers 219.«Housekeeping!», sagt sie ruhig aber gut hörbar. Sie wartet kurz, klopft ein zweites und drittes Mal. «Housekeeping!» Als es dem Zimmer keine Reaktion zu hören ist, öffnet sie die Tür. Der Gast ist schon weg.
Patricia ist Leiterin Hauswirtschaft der Bereuter Gastro AG. Gemeinsam mit vier Mitarbeiterinnen kümmert sie sich darum, dass die Zimmer sowie die allgemeinen Räume in den Hotels Tilia in Uster und Rubus in Effretikon gepflegt und sauber sind. Die Bereuter Gastro AG wurde 2017 gegründet.
An jenem Mittwochmorgen sind viele Gäste früh ausgeflogen. «Werktags sind es meist Gäste, die beruflich unterwegs sind», erklärt Patricia. Manche der Gäste haben ausgecheckt, andere bleiben noch. Am Putzwagen, den die erfahrene Hotelfachfrau früher am Morgen mit Wäsche, Lappen und Putzmitteln ausgerüstet hat, hängt eine Zimmerliste mit allen nötigen Informationen zum aktuellen Tag. Wer checkt aus? In welchen Zimmern ziehen neue Gäste ein? Welche Doppelzimmer sind von einer, welche von zwei Personen belegt?
Das alles hat Auswirkungen auf die Putzarbeit. «Wir reinigen die Zimmer täglich», erklärt sie. Am intensivsten die so genannten «Check-in-Rooms», die Zimmer, in denen neue Gäste einziehen. 25 bis 30 Minuten stehen für deren Reinigung und Vorbereitung zur Verfügung. «Zimmer, in denen die Gäste noch bleiben, putzen wir in maximal 15 Minuten. Bleibt ein Gast länger, wechseln wir alle drei Tage die Bettwäsche. Zusätzliches Zeitbudget dafür: 5 Minuten», erklärt Patricia. Im Tilia Uster stehen 21 Hotelzimmer und zwei Appartements sowie drei möblierte Zimmer mit Gemeinschaftsbad/Küche für längere Mietdauern zur Verfügung. Im Hotel Rubus sind es 32 Zimmer. Sie sauber und frisch zu halten, ist eine tägliche Grossaufgabe, die minutiös geplant und getaktet ist. Dennoch ist die Stimmung fröhlich. Mehrmals an diesem Morgen telefoniert Leiterin Hauswirtschaft mit Mitarbeiterinnen, um Infos auszutauschen und den Puls zu fühlen. Dabei wird viel gelacht.
Mittlerweile ist Fabian Brändli, Hoteldirektor und Geschäftsführer der Bereuter Gastro AG, zurück im Hotel Tilia. Am zweimonatlichen Meeting mit Inhaber Marco Bereuter sowie Verwaltungsrat Hans-Peter Fritsche konnte er eine gute Entwicklung vermelden. «Ab Ende Mai zog die Nachfrage sehr schön an. Aktuell sind die Zimmer im Tilia sowie im Rubus ausgebucht», freut sich Fabian. Er checkt im Büro kurz die Mails, erkundigt sich bei Patricia nach dem Stand der Dinge und sitzt dann gleich wieder ins Auto. Reinigungsmitarbeiterin Ivana, hat in der Stuga auf dem Bereuter-Werkareal geputzt und braucht ein «Taxi» zum Rubus in Effretikon. Die Gastarbeiterunterkunft Stuga sowie die Büros der Bereuter-Firmen kommen zur Hotelreinigung hinzu. Jeweils samstags sind zwei bis drei Mitarbeitende des Teams für die Büroreinigung an der Juchstrasse sowie auf dem Werkareal an der Schützenstrasse eingeteilt. Mittwochs werden die Toiletten ein weiteres Mal gereinigt. Fabian nutzt die Taxi-Fahrt, um ein neues Fernsehgerät abzuholen, das in einem der Hotelzimmer benötigt wird. Die Nachfrage nach Unterkünften sei von zahlreichen Faktoren abhängig, erklärt Fabian unterwegs. Die regionale Wirtschaftslage, bevorstehende Projekte, Konferenzen und kulturelle Veranstaltungen seien Beispiele dafür, die man als Hotelbetrieb nicht aktiv steuern könne. Dass aber jemand, der eine Unterkunft in der Region suche, schliesslich im Tilia oder im Rubus buche, habe viel mit der klaren Positionierung und einer marktorientierten Preisgestaltung zu tun. «Wir bieten mit unseren Häusern an zentraler Lage moderne Zimmer mit flexiblem Check-In zu den jeweils besten Preisen», fasst Fabian zusammen. Um dies zu gewährleisten, ist er praktisch laufend dabei, die Angebote der Hotels in der Region zu verfolgen, welche die gleichen Zielgruppen ansprechen. «Daraus – sowie aus Erfahrungswerten der letzten Jahre – leite ich ab, wo sich unser Angebot einpendeln muss, um freie Zimmer möglichst zu besetzen, aber nicht zu einem zu tiefen Preis», so Fabian. Ein externer «Revenue-Manager», mit dem er sich wöchentlich austauscht, unterstützt ihn in der Datenanalyse sowie im Ausblick. «Das Frauenfeld Open Air im Sommer oder der Uster Triathlon und der Greifenseelauf im Herbst: Das sind Nachfrage-Peaks, für die wir uns frühzeitig und optimal positionieren wollen», sagt Fabian.
Vor der Stuga steigt Ivana ins Auto und rapportiert Mängel: «Eine Ofendichtung ist schon wieder undicht. Und in Zimmer 3 flackert eine LEDLampe », meldet sie. Fabian sortiert im Kopf, was er selbst machen kann und wofür er externe Unterstützung braucht. «Je mehr handwerkliches Geschick ein Hotelier hat, desto tiefer sind die Unterhaltskosten» sagt er und lacht. Er lege gerne selbst Hand an, ersetze Lampen, wechsle Batterien in den Türschlössern der Hotelzimmer oder schliesse – wie heute – auch neue TV-Geräte an, wenn es nötig sei. «Es ist die sehr vielfältige Arbeit mit Menschen, mit Zahlen und Daten sowie mit technischen Dingen, welche die Aufgabe des Hoteliers so faszinierend macht, sagt Fabian. Er führt die Bereuter Gastro AG seit ihrer Gründung.
Im Rubus angekommen, hilft Ivana umgehend mit, die restlichen Zimmer für die Ankunft neuer Gäste ab 14 Uhr bereitzumachen. Zwischen dem spätesten Check-out und dem frühesten Check-in bleiben den Reinigungsmitarbeitenden jeweils 3 Stunden Zeit. Im vierten Geschoss ist Jasseana dabei, den Boden eines Doppelzimmers aufzunehmen. Dann ist ein weiteres Zimmer für einen neuen Gast bereit. An der Rezeption kontrolliert Tiziana, ob alle Gäste ausgecheckt haben, die ihr Zimmer bis heute gebucht hatten. «Ja, passt alles», sagt sie und nimmt einen Anruf entgegen. An der Rezeption in Effretikon laufen die Buchungsfäden von Rubus und Tilia zusammen. In Uster gibt es keine separate Rezeption. Vor dem Hoteleingang steht ein Automat, über den Kunden rund um die Uhr flexibel einchecken können.
Zurück im Tilia hat Patricia fast schon die Zimmer im Obergeschoss gereinigt. «Ich bin keine Chefin, die im Büro sitzt und ihren Leuten sagt, was sie zu tun haben. Ich stehe jeden Tag mit meinen Leuten in den Zimmern und arbeite mit», sagt sie. Wenn sie Zimmer vor einem Check-in kontrolliert, richtet sie ihr Augenmerk als erstes aufs Badezimmer. «Ob beruflich oder privat: Im Hotel-Badezimmer sind Unsauberkeiten für mich inakzeptabel», betont sie. Dass auch das Bett sauber gemacht, der Abfall entsorgt und der Boden sauber gewischt sein müsse, sei ebenso selbstverständlich. Vor den Bereuter-Hotels hat die Leiterin Hauswirtschaft stets in grösseren Häusern mit Restaurant, Bar sowie Wellness-Angeboten gearbeitet. In solchen Hotels könne man Gäste, denen etwas im Zimmer nicht passt, mit einem guten Essen, einem schönen Drink an der Bar neu überzeugen. «Bei uns dagegen geht es nur um die Zimmer. Entsprechend engagieren wir uns, dass sie Tag für Tag überzeugen», sagt sie.